
Zum plötzlichen Abgang von Angela Titzrath als Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) erklärt Prof. Dr. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Die Auflösung des bestehenden Vertrags der bisherigen HHLA-Chefin Angela Titzrath wirft nicht nur Fragen zum internen Machtgefüge auf, sondern stellt auch die vom rot-grünen Senat angekündigte strategische Partnerschaft zwischen der Stadt Hamburg und der Reederei MSC ernsthaft infrage.
Die HHLA ist das bedeutendste Hafenunternehmen Hamburgs. Wie die Trennung von CEO Angela Titzrath nun vollzogen wird, ist peinlich und wird dem Ansehen und dem Anspruch der HHLA in keiner Weise gerecht.
Die offizielle Mitteilung über das ‚einvernehmliche‘ Ausscheiden Titzraths bis Jahresende verdeckt nur unzureichend die Spannungen, die bereits seit dem Einstieg von MSC zunehmend eskalierten. Besonders irritierend: Erst Anfang 2024 wurde Titzraths Vertrag mit Zustimmung der Eigentümer um fünf Jahre verlängert – im Wissen um die damals bereits bestehenden Differenzen. Jetzt wird die Trennung innerhalb weniger Monate vollzogen und mit einer Millionenabfindung teuer erkauft. Das jetzt gezeigte Verhalten von rot-grünem Senat und MSC gegenüber dem HHLA-Vorstand steht für die über Jahre desaströse Hafenpolitik von SPD und Grünen, ohne klaren Plan für die Zukunft der HHLA und damit des Hamburger Hafens.
Für ein Unternehmen, das sich im harten globalen Wettbewerb behaupten muss, ist solch eine Personalpolitik ein fatales Signal. Wer Verträge in Kenntnis bestehender Konflikte verlängert und dann öffentlichkeitswirksam wieder löst, beschädigt nicht nur fahrlässig Vertrauen, sondern verspielt auch Glaubwürdigkeit am Wirtschaftsstandort Hamburg. Dieses Vorgehen ist kein guter Start für eine strategische Partnerschaft, die auf Augenhöhe funktionieren soll.“