Zur heute vom Senat veröffentlichten Gesundheitsbefragung obdachloser Menschen erklärt Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Die Ergebnisse der Gesundheitsbefragung sind alarmierend, aber sie überraschen nicht. Seit Jahren verschlechtert sich der Gesundheitszustand obdachloser Menschen in Hamburg, und trotzdem reagiert der rot-grüne Senat nur mit kleineren Korrekturen innerhalb eines Systems, das offenkundig versagt. Es reicht nicht, immer neue Konzepte und Arbeitsgruppen vorzustellen, während auf der Straße Menschen krank werden, ohne medizinische Versorgung bleiben und vielfach sterben.
Dass mehr als die Hälfte der Befragten ihre Gesundheit als schlecht einstuft und viele keine Krankenversicherung haben, zeigt ein strukturelles Problem. Hamburg schafft es nicht, Betroffene wirksam in die Regelversorgung zu integrieren. Vor allem EU-Zugewanderte bleiben weiterhin ausgeschlossen und das, trotz jahrelanger Ankündigungen, hier Abhilfe zu schaffen.
Besonders kritisch ist, dass der Senat die Studie offensichtlich erst auf massiven Druck überhaupt veröffentlicht hat. Transparenz sieht anders aus. Wer wirklich helfen will, darf unbequeme Zahlen nicht zurückhalten.
Statt wohlklingender Pilotprojekte braucht es endlich konkrete Taten: mehr feste Unterkünfte, eine verbindliche Gesundheitsversorgung für alle, niedrigere Hürden beim Zugang zu Leistungen und eine echte Koordination zwischen Sozial- und Gesundheitssystem. Der rot-grüne Senat darf sich nicht länger damit zufriedengeben, Symptome zu verwalten, während die soziale Not wächst.“
