
Die CDU Bürgerschaftsfraktion setzt sich dafür ein, einen Platz oder eine Straße nach dem Komponisten György Ligeti zu benennen. György Ligeti, 1923 im heutigen Rumänien geboren, lehrte von 1973 bis 1989 Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der europäischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Seine Werke wie Atmosphères, Lux Aeterna oder Requiem prägten die moderne Musik nachhaltig – unter anderem durch ihre Verwendung in Stanley Kubricks Filmen 2001: Odyssee im Weltraum, Shining und Eyes Wide Shut.
Ligeti wuchs als Sohn ungarisch-jüdischer Eltern im transsilvanischen Cluj (Klausenburg) auf. Während der NS-Zeit wurde seine Familie verfolgt: Der Vater im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet, der Bruder in Mauthausen. Die Mutter überlebte Auschwitz-Birkenau. Ligeti selbst wurde 1944 zum militärischen Zwangsdienst eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands 1956 floh er aus dem kommunistischen Regime nach Wien – und fand künstlerische Freiheit schließlich in Deutschland und Österreich.
Dazu erklärt Dietrich Wersich, kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion: „Wir wollen mit der Platzbenennung zeigen, dass Hamburg als Musikstadt Wirkungsort bedeutender Komponisten bis in die Gegenwart ist. Ligeti war nicht nur ein musikalisches Ausnahmetalent, das eine ganze Generation junger Musikerinnen und Musiker in Hamburg prägte. Dieser Komponist steht als Europäer ganz besonders für Aussöhnung, künstlerische Freiheit und die Überwindung von Antisemitismus und Diktatur. Im Juni 2026 jährt sich sein Todestag zum 20. Mal. Wir finden: Es ist an der Zeit, in unserer Stadt ein dauerhaftes Zeichen zu setzen – für Ligeti als Mensch und Künstler, und für die Werte, für die er stand. György Ligeti war stets auf der Suche nach Polyphonie – nach Mehrstimmigkeit, nicht nur in der Musik, sondern auch im gesellschaftlichen Miteinander. Ein Platz, der seinen Namen trägt, könnte genau dafür stehen: für Toleranz, kulturelle Vielfalt und künstlerischen Mut.“