Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) zieht die Reißleine, kündigt den Vertrag mit der Stadt Hamburg und will in Zukunft keine Tiere mehr für die Stadt aufnehmen. Die CDU-Fraktion hat sich bereits mehrfach vor Ort ein Bild von der Lage machen können. Zuletzt nach dem Hilferuf vom HTV am 10.02.2023.

 

Dazu erklärt Sandro Kappe, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Die CDU-Fraktion hat bereits seit langer Zeit auf die unzureichende Finanzierung des Tierheimes hingewiesen. Die Finanzierung des Tierheimes ist gefährdet. Jährlich entstehen Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro. Die Stadt Hamburg erstattet jedoch nur etwa zwei Millionen Euro, obwohl etwa 80 Prozent der Tiere von der Stadt untergebracht werden. Viel zu lang hat der rot-grüne Senat die Probleme des Tierheims Süderstraße ignoriert. Das zweitgrößte Tierheim Deutschlands versorgt gleichzeitig 1.000 – 1.300 Hunde, Katzen, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Trotzdem befinden sich viele Gebäude in keinem guten Zustand. Wortwörtlich kann man schon fast von Ruinen sprechen, denn das Hundehaus ist nur notdürftig in Betrieb, das Katzenhaus inkl. OP-Geräten muss dringend saniert werden und ist derzeit außer Betrieb. Die Tiere, die häufig von der Stadt sichergestellt und im Tierheim Süderstraße untergebracht werden, dürfen nicht für die Fehler des Senats bestraft werden und leiden.

 

Die fehlende Wertschätzung dieser für Hamburg so wichtigen Einrichtung erkennt man daran, dass die zuständige Senatorin Gallina auch nach dem Hilferuf durch den Verein es immer noch nicht für nötig erachtet hat, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Jedoch vergisst der Senat, dass der HTV kein Bittsteller, sondern ein Partner der Stadt, ist. Ohne den HTV kann der Senat seiner Aufgabe, die aufgegriffenen Tiere artgerecht unterzubringen, nicht nachkommen. Wer Vertragspartner derart im Stich lässt, braucht sich über entsprechende Konsequenzen nicht zu wundern.

Der Senat ist aufgefordert, endlich die tatsächlichen Kosten für die Unterbringung von sichergestellten Tieren zu ermitteln und dem Tierheim entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen.“