Der „Senat muss Pflegeheim für Obdachlose in Niendorf medizinisch und pflegerisch angemessen ausstatten, um eine medizinische Unterversorgung zu verhindern“, fordert die CDU-Fraktion in der kommenden Bürgerschaft.

Dazu erklärt Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Erst durch die Offenlegung der Planungen für das Obdachlosen-Pflegeheim in Niendorf musste der Senat bekennen, dass er bisher die Pflege und ärztliche Versorgung der vulnerablen Obdachlosen eher minimalistisch betrieben hat. Während täglich zwischen sechs und 14 Sicherheitskräfte in der Friesenstraße im Einsatz im Winternotprogramm sind, kommt aber nur ein bis zwei Mal pro Woche für jeweils zwei Stunden ein Arzt und etwa zweimal am Tag ein Rettungswagen, der aber aus anderer Quelle finanziert werden kann. Dieses Verhältnis bei einem Standort mit über 120 vulnerablen Pflegebedürftigen ist schon beachtlich und sagt viel darüber aus, wie Rot-Grün selbst über Obdachlose denkt. Dann auch noch zu behaupten, die medizinische Versorgung obdachloser Menschen solle vorrangig über das Regelsystem der Gesundheitsversorgung sichergestellt werden, gleichzeitig aber zu betonen, dass aber nur etwa 22 Prozent der Personen einem Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung haben (Drs. 22/14756), ist ein Widerspruch in sich. Und statt die Niendorfer von Beginn an bei dem sozialen Projekt Pflegeheim für Obdachlose zu involvieren, wurden diese nur wenige Wochen vor Inbetriebnahme des Standorts über diesen informiert, obwohl die Planungen schon seit Monaten liefen.“

Dazu erklärt Silke Seif, CDU-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Lokstedt – Niendorf – Schnelsen: „Nur wenige hundert Meter von dem Pflegeheim ein Übergangswohnheim für Obdachlose zu platzieren, zeugt von fehlendem Feingefühl gegenüber den Niendorfern. Die Überlastung des sozialen Gefüges ohne Rücksicht auf bereits vorhandene Problemlagen macht deutlich, dass hier kopflos nicht über Risiken und Nebenwirkungen nachgedacht wurde. Beide Einrichtungen quasi nebeneinander halten wir für kontra-produktiv. Wir fordern daher, die medizinischen Bedarfe des neuen Pflegeheimes gezielt in die regionale Versorgung mit einzuplanen und die notwendigen Kapazitäten bereitzustellen und Fett’sche Villa nicht als Übergangswohnheim zu nutzen.“